Die Dachkonstruktion des Wasserwerks Tegel besteht aus Porenbetonplatten als Untergrund, einer Dampfsperre, einer 160 Millimeter dicken EPS-Dämmung und einer zweilagigen PYE-Bitumenabdichtung. Die Dachabdichtung war stellenweise undicht geworden. Das alte Dachschichtenpaket wirkte daher zuletzt als „Filter“ für das Regenwasser.
Nach der Probenentnahme im Rahmen mehrerer Dachöffnungen stand fest, dass eine Sanierung unumgänglich war. Gegen einen Abriss des alten Dachs sprachen allerdings sowohl ökonomische als auch ökologische Überlegungen. Da Standsicherheit und statische Belastbarkeit der Dachkonstruktion weiterhin ausreichten, wurde schnell entschieden, die bestehende Dämmung und Abdichtung weiter zu nutzen. Um dies umzusetzen, brauchte es allerdings eine spezielle Sanierungsbahn. Die musste nachhaltig und dicht sein, aber diffusionsfähig, damit sie die Austrocknung der durchfeuchteten Dämmung ermöglicht.
Mit diesen Eigenschaften hatte die Sanierungsbahn Wolfin schon bei zahlreichen Dachsanierungen überzeugt. Somit schrieben Bauherr und Planer die selbstklebende Kunststoff-Dach- und -Dichtungsbahn Wolfin GWSK in der Dicke 2,3 mm aus. Für Fachberater Daniel Zimmerling, der die Region Berlin-Brandenburg betreut, die richtige Entscheidung: „Wenn es aus statischer Sicht keinen Grund für einen Abriss des alten Dachschichtenpakets gibt, ist es vor allem bei einer so gewaltigen Dachfläche tatsächlich ökologischer und ökonomischer Wahnsinn, das vorhandene Material nicht weiter zu nutzen. Ganz abgesehen von den Kosten des Abrisses, der Entsorgung, der Belastung der Deponien und schließlich des Ressourcenverbrauchs für den Ersatz.“
Der Auftrag ging an die Pause Dachdecker - Maurer GmbH in Berlin. In kleinen Teilbereichen musste die alte Dämmung wegen zu starker Durchnässung ausgetauscht werden. Aber davon abgesehen konnten die Dachdecker weitestgehend an das bestehende Dach anknüpfen und brauchten es nur mit der neuen Abdichtung zu toppen. Bauleiter Andreas Beck ließ zunächst die alten Bitumenbahnen in regelmäßigen Abständen perforieren, damit die eingeschlossene Feuchtigkeit nach oben heraus diffundieren konnte.
Zur Grundierung wurde auf der Dachfläche mit der Lammfellrolle vollflächig der Haftgrund verstrichen – und schon konnte die Verlegung der Wolfin GWSK erfolgen. Die Bahnen wurden ausgerollt, ausgerichtet und dann die Schutzfolie seitlich herausgezogen. Im gleichen Arbeitsgang drückte man die Bahnen mit breitem Besen ganzflächig an. Durch die werkseitig aufgebrachte vollflächige Selbstklebeschicht konnte auf eine zusätzliche mechanische Lagesicherung verzichtet werden. So ging die Flachdachabdichtung schnell und rationell über die Bühne.
Der einseitige Schweißrand der Bahnen ermöglicht einen homogenen Nahtschluss, der entscheidend ist für die Dichtigkeit der Dachfläche. Die Längsnähte wurden mit einem Schweißautomaten verschweißt, die Stöße mit Wolfin IB Streifen abgedeckt und mit einem Handföhn heißluftverschweißt. Die homogen verschweißte Fläche reicht von Attika zu Attika. Hier wurden die Bahnen hochgezogen und gegen Horizontalkräfte im Kehlbereich mit Wolfin Verbundblechprofilen gesichert.
Viel Handarbeit erforderten aufgehende Bauteile wie die hervorstehenden Rahmen, auf denen die Lichtkuppeln aufsitzen, Lüfter und andere klimatechnische Anlagen. Sie wurden mit Bahnenzuschnitten und Wolfin Formteilen eingefasst. Für die Entwässerung war das nötige Gefälle im Dach schon vorhanden, zum einen vom leicht erhöhten „First“ zu den Längsseiten hin, zum andern entlang der Attika zu den Tiefpunkten, an denen versenkte Metallrinnen über die Fallrohre und den Dachrand hinaus die Entwässerung sicherstellen. Diese Metallrinnen wurden demontiert und komplett mit der Wolfin Bahn ausgekleidet.
Nun arbeitet die Sonne für die Dachsanierung: Die Abdichtung bleibt frei bewittert, wird also nicht zusätzlich abgedeckt. Das ist notwendig, damit die Kunststoff- Dach- und -Dichtungsbahn Wolfin GWSK ihre beiden besonderen Eigenschaften zum Tragen bringen kann, die sie zur Sanierungsbahn machen. Die eine ist ihre schwarze Oberfläche. Sie erwärmt sich deutlich unter Sonneneinstrahlung und sorgt so im durchfeuchteten Dachaufbau für den nötigen Dampfdruck. Die andere ist der geringe Dampfdiffusionswiderstand, der es ermöglicht, dass die Feuchtigkeit entweicht – bis nach einiger Zeit das gesamte Dachschichtenpaket wieder trocken sein wird.
Bauherr und Projektplaner entschieden sich außerdem, nach Austrocknung des alten Dachschichtenpakets die Dachfläche zusätzlich zur Energiegewinnung zu nutzen und später eine Photovoltaikanlage zu installieren. Dafür wurde schon im Zuge der Abdichtung vorab ein Geländer gebaut. Nicht am Dachrand, sondern etwa einen Meter einwärts. Die Geländerpfosten wurden mit vorgefertigten Rohreinfassungen DN 50 aus Wolfin Material in die Abdichtung einbezogen.
Dank der Sanierungsbahn Wolfin GWSK konnte der vorhandene Dachaufbau bestehen bleiben. Die damit verbundene Einsparung von Ressourcen machte die Dachsanierung sowohl aus ökonomischer, als auch aus ökologischer Sicht erfolgreich.
Objekt: Wasserwerk Tegel (Berlin)
Projekt: 5.500 m² Flachdachsanierung
Bauherr: Berliner Wasserbetriebe (Berlin)
Projektplanung: KLW Ingenieure GmbH (Berlin)
Ausführung: Pause Dachdecker – Maurer GmbH (Berlin)
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